Während knapp zehn Jahren, zwischen 1896 und 1905, ist Rudolf von Tavel auch als Direktionssekretär bei der Schweizerischen Mobiliarversicherung tätig. Auf der politischen Bühne vertritt er ab 1902 die Konservativen im Berner Stadtrat.
Verschiedene ehrenamtliche Engagements so für das Schweizerische Rote Kreuz, nach Kriegsende, 1919, als Präsident des Berner Komitees für die Aufnahme von kriegsversehrten Wiener Kindern oder als Präsident der Kirchverwaltungskommission sind ihm ein Herzensanliegen.
Seine Berufung indes ist das Schreiben. Nach ersten schriftstellerischen Versuchen gelingt ihm 1901 der Durchbruch mit der Erzählung Jä gäll, so geit’s. Seit 1920 lebt er als freier Schriftsteller in seinem Landhaus an der Schosshaldenstrasse 22 in Bern, wo im Laufe der Jahre ein reiches schriftstellerisches Werk vornehmlich im Bereich der Mundartliteratur entsteht. Im historischen Kontext der geistigen Landesverteidigung in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts trifft Tavel mit seinen Romanen und Erzählungen den Zeitgeschmack und erlebt mit seinen Romanen und Erzählungen eine grosse Verbreitung. Ab 1917 ist er zudem Mitbegründer und -herausgeber der Familienzeitschrift «Die Garbe».
Am 18. Oktober 1934 stirbt Rudolf von Tavel auf einer Zufahrt von Chexbres nach Bern.